Sie fliegen wieder: Wespen und Hornissen                                  Die wunderbaren Nutzinsekten

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Die Brutsaison der Vögel ist in vollem Gange und zahlreiche Jungvögel befinden sich bereits in der Ästlingsphase. Oftmals fühlen sich Menschen dazu verleitet, vermeintlich verlassene Jungvögel zu helfen. Wir warnen davor diese Tiere aufzusammeln. Die Vogeleltern sind meist in der Nähe und kümmern sich um ihre Jungen, auch wenn sie nicht sichtbar sind. Ästlinge sind so stark auf ihre Eltern geprägt, dass sie von Menschen fast gar nicht mehr gefüttert werden können und dies sogar ihr Überleben gefährden kann. Nur bei offensichtlichen Verletzungen sollte eingegriffen werden, wie es auch das Tierschutzgesetz vorsieht. Die beste Hilfe für Wildtierkinder ist ein naturnahes Umfeld, in dem sie ausreichend Schutz finden. Es ist wichtig, Wildtiere nicht aus ihrem Lebensraum zu entfernen, da dies oft zu einer Verschlechterung ihrer Situation führt.

Weitere Infos gibt es hier <https://niedersachsen.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/naturschutz/12394.html>

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Die speziell ausgebildeten Ehrenamtlichen der Wespenberatung mit einem Wespennest bei einem Treffen im Landkreis Cuxhaven (Landkreis Cuxhaven)

 

Unverzichtbare Alleskönner brauchen Lebensraum und Verständnis

                  Wespenberatung unterstützt bei Wespen- und Hornissenbegegnungen

 

Die Temperaturen steigen, die Sonne zeigt sich häufiger und länger.

Bald schon beginnt der Frühsommer – und mit ihm die Zeit, in der die Menschen mehr Zeit im Freien, auch im eigenen Garten verbringen. So kommen sie auch näher mit Insekten in Kontakt.

 

Zu den Insekten gehören verschiedene staatenbildende (soziale) Wespenarten, die sich auch in der Nähe von Menschen und ihren Behausungen wohl fühlen. Dazu gehört auch die größte Wespe, die Hornisse.

Durch ihr Erscheinungsbild und das Fluggeräusch wirkt sie oft bedrohlich, gilt aber als die friedlichste Art.

Damit sich auch die Menschen mit diesen Wespen in ihrer Nähe wohl fühlen, sind 17 speziell ausgebildete, ehrenamtliche Wespenberaterinnen und -berater im Landkreis Cuxhaven, der Stadt Cuxhaven und der Stadt Bremerhaven unterwegs. Sie beraten Privatpersonen, Kitas, Schulen, Firmen und andere Institutionen, bei denen Wespen vorkommen. „Die Wespen- und Hornissenberatung ist eine sehr große Unterstützung. Wir sind den Ehrenamtlichen sehr dankbar – ohne sie wüsste ich nicht, wie wir das bewerkstelligen sollen,“ zeigt Nico Schäfer vom Naturschutzamt seine Anerkennung.

Die Wespenberatung kann zunächst als telefonische Erstberatung erfolgen; diese ist kostenlos. Bei Bedarf kommt ein Mitglied der Wespenberatung vorbei, um die Situation einzuschätzen. „Oft sind Ortstermine wichtig, da jeder Fall anders ist“, erklärt ein Mitglied der Wespenberatung.

 

Die Wespensaison beginnt schon im Frühjahr, sobald die überwinternden Jungköniginnen aus dem letzten Jahr einen neuen einjährigen Staat bilden. Den Menschen fallen die Wespen oft erst später auf, wenn sie selbst mehr Zeit im Freien verbringen. In der Natur erfüllen Wespen viele verschiedene Aufgaben und sind deshalb unverzichtbare Alleskönner für das Ökosystem: Sie bestäuben Nutz- und Wildpflanzen – einige Pflanzenarten sind zur Bestäubung zwingend auf Wespen angewiesen. Wespen bauen tierische Abfallprodukte und organisches Material ab und sind gleichzeitig Beute und Nahrung für andere Wildtiere. Wespen selbst erbeuten und verfüttern Schädlinge an ihre Brut in Agrar- und Forstökosystemen. Sie sind sogenannte Nutzinsekten.

Deshalb sind Wespen schutzbedürftige Insekten, die die Unterstützung der Menschen für ihren Lebensraum und ihrer Brutstätten benötigen. Viele Wespenarten sind inzwischen gut an die Umgebung der Menschen angepasst, da ihr natürlicher Lebensraum durch die Ausbreitung von Wohn- und Industriegebieten immer kleiner wird.

 

Ein unkompliziertes Zusammenleben von staatenbildenden Wespen und Menschen ist in den meisten Fällen bei Beachtung einiger Verhaltensregeln möglich, zum Beispiel:

  • Ruhe bewahren, hektische Bewegungen vermeiden
  • nicht nach Wespen schlagen oder sie anpusten
  • nicht barfuß über Rasenflächen laufen
  • Getränke und Süßspeisen abdecken
  • Ggf. eine Ablenkfütterung einrichten in Form von aufgeschnittenen überreifen Weintrauben
  • Wespen reagieren oft aggressiv auf Parfüm, Haarspray und vor allem Insektenspray.
  • Bei Gewitterlagen sind Wespen aggressiver als gewöhnlich.
  • das Wespennest nicht anpusten – CO2 stellt für die Tiere eine Bedrohung dar
  • dem Wespennest nicht zu nah kommen, dunkle Kleidung und lange, offene Haare in der Nähe des Nestes vermeiden
  • bei Stichen die Einstichstelle sofort kühlen, antihistaminhaltige Insektenstichsalben lindern den Reiz
  • bei Insektenstich-Allergie (betrifft 2-3 % der Bevölkerung): ein Notfallset mitführen und bei Stichen einen Notarzt hinzuziehen.

 Nur zwei der neun im Gebiet des Landkreises Cuxhaven vorkommenden staatenbildenden (sozialen) Wespenarten, nämlich die Deutsche und die Gewöhnliche Wespe haben Appetit auf Süßes und nehmen deshalb auch auf dem gedeckten Tisch im Garten Platz. Dies tun sie vor allem dann, wenn sie in der Natur nicht ausreichend Nahrung finden. Auch deshalb sind naturbelassene Flächen wichtig.

 

Darüber hinaus sind Wespen geschützt, Hornissen sogar besonders; es ist nicht erlaubt, sie zu töten oder ein Nest zu entfernen. „Außerdem heißt das nicht, dass die Tiere dann weg sind,“ erklärt einer der Wespenberater, „sie haben einen Bewegungsradius von mehreren Kilometern.“

 

Verstärkung gesucht

Wer Interesse an einer ehrenamtlichen Tätigkeit bei der Wespenberatung hat, kann sich im Naturschutzamt des Landkreises Cuxhaven oder beim Umweltschutzamt Bremerhaven melden. Vor allem für den Bereich des Südkreises werden noch Interessentinnen und Interessenten gesucht. Eine entsprechende Schulung ist erforderlich und wird vom Landkreis angeboten.

 

Kontakt

Weitere Informationen zum Umgang mit Wespen und Hornissen und die Kontaktdaten der Wespenberatung sind auf der Website des Landkreises Cuxhaven zu finden und beim Naturschutzamt des Landkreises unter Tel. 04721 66- 2340 erhältlich.

Zusätzlich liegen in den Rathäusern der Kommunen Informationsflyer mit den Kontaktdaten der Wespenberatung aus. (Pressemitteilung des Landkreises Cuxhaven)